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Subventionen treiben Pläne für Northvolt-Batteriefabrik in Heide voran

12.05.2023
um 12:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung und das Land Schleswig-Holstein haben mit der Zusage von Subventionen den Weg für eine milliardenschwere Investition des schwedischen Batterieherstellers Northvolt in Deutschland geebnet.

Die Unterstützung soll die seit längerem laufenden, dann aber wieder infrage gestellten Northvolt-Pläne für den Bau einer Batteriezellenfabrik in Heide über die Zielgerade schieben. Das Bundeswirtschaftsministerium und Northvolt gaben am Freitag gemeinsam grünes Licht - unter Vorbehalt. Denn jetzt hängt alles von der EU-Kommission ab, die die staatliche Unterstützung noch genehmigen muss. Davon macht Northvolt die endgültige Entscheidung abhängig.

"Northvolt hat verdeutlicht, dass die Investition in Heide vorbehaltlich einer Förderung erfolgt, die die Europäische Kommission unter Wahrung des Wettbewerbsrechts genehmigt", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Über die Höhe der Förderung sei noch nicht final entschieden worden. Zwei mit den Vorgängen vertraute Personen sagten, Northvolt könnte rund eine halbe Milliarde Euro Unterstützung bekommen. Die Investitionen des schwedischen Konzerns für die Anlage in Heide würden sich dann auf rund drei bis fünf Milliarden Euro belaufen. In Heide sollen nach ersten Planungen eine Million Batterien jährlich mit etwa 3000 Mitarbeitern produziert werden.

"Mit diesem Engagement der Bundesregierung im Rücken hat Northvolt beschlossen, die nächsten Schritte für den Ausbau in Heide zu gehen", erklärte der Gründer und Chef von Northvolt, Peter Carlsson. Zuvor waren Zweifel aufgekommen, ob Northvolt zugunsten eines Standorts in Nordamerika den bereits geplanten Bau in Heide aufschieben könnte. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erklärte: "Mit den nächsten Schritten bei Northvolt kann sich Deutschland auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen, das Tausende von Green-Tech-Arbeitsplätzen schaffen wird."

Hintergrund des Ringens um den Standort der Batteriezellenfabrik für die Autoindustrie war das US-Subventionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA). Nachdem Northvolt sich zunächst auf Heide in Schleswig-Holstein festgelegt hatte, hatte Northvolt-Chef Carlsson dies wegen der neuen Sachlage in den USA wieder infrage gestellt. Anfang Februar hatte Habeck Northvolt in Schweden besucht, die Investitionsentscheidung für Heide blieb aber damals zunächst weiter in der Schwebe.

(Bericht von Victoria Waldersee, Andreas Rinke und Elke Ahlswede, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)