Reuters

Dax arbeitet sich zum Wochenschluss ins Plus vor

12.05.2023
um 12:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Nach einer durchwachsenen Handelswoche haben sich die Dax-Anleger am Freitag doch noch zu Aktienkäufen hinreißen lassen.

Große Sprünge machte der deutsche Leitindex allerdings nicht - er kletterte um 0,5 Prozent auf 15.917 Zähler. Auf Wochensicht kam der Dax damit auf ein Minus von rund 0,4 Prozent. "Der Deutsche Aktienindex pendelt weiter ? mal munter, mal müde ? zwischen 15.700 und 16.000 Punkten hin und her", urteilte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Auch die Analysten der Helaba resümierten: "Am Aktienmarkt scheint die Luft raus zu sein."

Gebremst wird die Kauflaune derzeit vor allem durch den Streit über die Anhebung der US-Schuldenobergrenze wie auch durch den ungewissen Zinspfad in den Vereinigten Staaten. Jüngste Wirtschaftsdaten hatten die Finanzmärkte zuletzt in ihrer Erwartung bestärkt, dass die US-Notenbank Fed eine Zinspause einlegen dürfte. Einige spekulierten bereits, dass es ab der zweiten Jahreshälfte auch zu ersten Zinssenkungen kommen könnte. Die Experten von Marcard, Stein & Co zweifelten allerdings daran. "Die hohen Kerninflationsraten und die immer noch niedrige Arbeitslosigkeit sprechen eher für eine restriktivere Geldpolitik", hieß es in einem Kommentar der Family Office Bank. Auch die anhaltende Krise der US-Regionalbanken ist aus Sicht der Analysten ohne Zinssenkungen lösbar.

EURO UND DOLLAR KOMMEN KAUM VOM FLECK

Euro wie Dollar traten angesichts der unsicheren Gemengelage zum Wochenschluss mehr oder weniger auf der Stelle. Die Gemeinschaftswährung, die in den vergangenen Tagen ordentlich Federn lassen musste, lag bei 1,0906 Dollar. Der Dollar-Index notierte bei 102,0710 Stellen. Der EuroSToxx50 rückte um 0,7 Prozent vor.

Auf der Unternehmensseite taten sich die Anleger mit der Interpretation der Allianz-Bilanz schwer. Die Aktien starteten im Dax bis zu zwei Prozent im Minus, notierten am späten Vormittag dann aber knapp im Plus. Die Zahlen seien sehr gemischt ausgefallen, sagte ein Händler. Das operative Ergebnis des Versicherungskonzerns schnellte im ersten Quartal um 24 Prozent auf 3,73 Milliarden Euro in die Höhe - Analysten hatten im Schnitt mit nur 3,61 Milliarden Euro gerechnet. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter lag jedoch unter den Expertenerwartungen. Deutlich nach oben ging es für die Aktien der Hannover Rück, die sich nach einer Reihe von Kurszielerhöhungen, zeitweise um fast zwei Prozent verteuerten.

VITESCO NACH ZAHLEN UNTER DRUCK

Im SDax geriet der Autozulieferer Vitesco unter die Räder. Das Unternehmen musste im ersten Quartal Gewinneinbußen hinnehmen, die Aktien gaben in der Spitze fast sieben Prozent nach.

Glänzen konnten dagegen die Luxusaktien nach einem Rekordumsatz bei Richemont: Die Aktien des Schweizer Konzerns gewannen mehr als fünf Prozent. Die Titel der Gucci-Mutter Kering und des Luxuskonzerns LVMH legten im Zuge dessen in der Spitze 2,6 beziehungsweise 1,5 Prozent zu. Dank eines glänzenden Schmuckgeschäfts ist Richemont kräftig gewachsen.

(Bericht von: Daniela Pegna. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)