Reuters

Deutsche-Bank-Aktionäre loben Sewing und fordern Veränderungen

17.05.2023
um 10:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Aktionäre der Deutschen Bank haben auf der Hauptversammlung Vorstandschef Christian Sewing für die Fortschritte beim Umbau des Konzerns gelobt, zugleich aber die weiterhin hohe Abhängigkeit vom Investmentbanking kritisiert.

"Die Deutsche Bank feiert ein Comeback wie Phönix aus der Asche", sagte Alexandra Annecke, Senior Portfoliomanagerin bei Union Investment, am Mittwoch laut Redetext. 2022 hatte die Bank einen Vorsteuergewinn von 5,6 Milliarden Euro eingefahren - das höchste Ergebnis seit 15 Jahren. "Aber Sie sind noch lange nicht am Ziel, Herr Sewing!", betonte Annecke. Die Deutsche Bank gehöre zu den europäischen Banken mit der größten Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Investmentbanking, das spiegele sich auch im vergleichsweise mauen Aktienkurs wieder. "Es ist zu viel Kapital in einem volatilen Geschäft gebunden", kritisierte Annecke.

Andreas Thomae von der Fondsgesellschaft Deka Investment sagte, die Deutsche Bank brauche "kräftigen Rückenwind von den Märkten" um ihre Wachstumsziele zu erreichen. "Die steigenden Zinsen sind pures Adrenalin für die Bankbilanz." Thomae fragte, wie nachhaltig diese Zuwächse seien.

Deutsche-Bank-Chef Sewing zeigte sich in seiner vorab veröffentlichten Rede zu der virtuellen Hauptversammlung zuversichtlich, die selbstgesteckten Ziele für 2025 zu erfüllen oder zu übertreffen. "So gehen wir mittlerweile davon aus, dass wir die Erträge in den kommenden beiden Jahren stärker steigern können als bisher angenommen ? allein in diesem Jahr halten wir einen Wert in der Mitte der Spanne von 28 bis 29 Milliarden Euro für absolut erreichbar", sagte Sewing. "Und wir gehen auch davon aus, dass die für 2025 angestrebte Eigenkapitalrendite von zehn Prozent eher das untere Ende der Möglichkeiten bedeutet, die sich uns bieten."

(Von Tom Sims, Hans Seidenstücker; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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