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Russische Staatsanwälte - Deutsche Kriegsverbrechen bei Moskau 1941/42 waren Völkermord

25.05.2023
um 15:47 Uhr

(Reuters) - Russische Staatsanwälte fordern die Anerkennung deutscher Kriegsverbrechen in der Region Moskau als Völkermord.

Die Vergehen in dem Gebiet im Zweiten Weltkrieg hätten zudem einen Schaden von 6,4 Billionen Rubel (etwa 75 Milliarden Euro) verursacht, erklärten sie am Donnerstag vor einem Moskauer Regionalgericht. Dieses möge die "bekannten sowie die neu enthüllten Verbrechen der deutschen, faschistischen Invasoren als Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und als Völkermord am sowjetischen Volk einstufen". Dies beziehe sich auf die Region Moskau und die Zeit von Oktober 1941 bis Januar 1942.

Deutsche Truppen hatten damals versucht Moskau einzunehmen, waren jedoch im russischen Winter zurückgeschlagen worden. Den Staatsanwälten zufolge starben 26.000 Menschen in der Region. Sowjetbürger seien gefoltert, beraubt, vertrieben und als Zwangsarbeiter verschleppt worden.

Unklar ist, ob das Ziel nun Reparationsforderungen an Deutschland sind und wann das Gericht entscheidet. Im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine, den Russland eine militärische Spezialoperation nennt, sind die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland auf einem Tiefpunkt angelangt. Die Ukraine war im Zweiten Weltkrieg Teil der Sowjetunion.

(Bericht von: Mark Trevelyan; geschrieben von: Markus Wacket; redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)