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Werbeflaute trifft ProSiebenSat.1 - Umsatz sinkt und Gewinn bricht ein

26.05.2023
um 07:47 Uhr

Berlin (Reuters) - Das wegen der Rezession schwächelnde Werbegeschäft sorgt bei ProSiebenSat.1 für einen ernüchternden Start ins Jahr.

Der Umsatz sank im ersten Quartal binnen Jahresfrist um gut 13 Prozent auf 816 Millionen Euro, wie der Fernsehkonzern am Freitag mitteilte. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) brach sogar um 52,3 Prozent auf 53 Millionen Euro ein. Die Konjunkturschwäche werde das Werbegeschäft auch im laufenden zweiten Quartal noch belasten, allerdings nicht mehr ganz so stark, sagte Konzernchef Bert Habets. "Bereits im Juni sehen wir wesentliche Verbesserungen in den Werbebuchungen im Vergleich zu den Vormonaten." Zwischen April und Juni dürfte sich der operative Gewinn auf einen mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.

Für das Gesamtjahr halten die Bayern an ihrer Prognose fest, wenn sich die Konjunktur wieder aus der aktuellen Rezession befreien sollte. Demnach soll der Umsatz bei 4,1 Milliarden Euro weitgehend stagnieren und könnte dabei um 150 Millionen Euro nach oben oder unten abweichen. Der Gewinn dürfte auf etwa 600 Millionen (plus/minus 50 Millionen) Euro sinken. Habets betonte hierzu: "Gleichzeitig erwarten wir eine spürbare Erholung unseres sehr profitablen Werbegeschäfts in der zweiten Jahreshälfte, parallel zum prognostizierten konjunkturellen Aufschwung."

ProSiebenSat.1 wolle 2023 die Grundlagen schaffen, um langfristig profitabel zu wachsen, sagte Habets. "Wir fokussieren uns deshalb klar auf Kosteneffizienz und investieren gezielt in die für uns strategisch wichtigen Bereiche, um unsere Angebote vor allem digital noch attraktiver zu machen." Hier stehe die Streaming-Plattform Joyn im Fokus. Den geplanten Jobabbau hat das Unternehmen bisher noch nicht konkretisiert.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte jüngst von Insidern erfahren, dass ProSiebenSat.1 erneut mit dem US-Kabelriesen Comcast über dessen Bezahl-Sender Sky Deutschland redet. Comcast wolle Sky Deutschland so dringend loswerden, dass der US-Konzern sogar zu einer finanziellen Mitgift von mehreren hundert Millionen Euro bereit sei, hatten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen gesagt.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Myria Mildenberger; - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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