Düsseldorf (Reuters) - Der Stimmrechtsberater ISS unterstützt Forderungen des Investors Elliott nach einer Sonderprüfung eines Kredits über bis zu zwei Milliarden Euro, den die Deutsche Wohnen ihrem Großaktionär Vonovia zur Verfügung gestellt hat.
Eine solche Untersuchung erscheine gerechtfertigt, schreibt ISS in ihren Empfehlungen an Aktionäre der Deutschen Wohnen für die Hauptversammlung am 15. Juni, die Reuters am Dienstag vorlagen. ISS ("Institutional Shareholder Services") empfiehlt entsprechend die Annahme eines Antrags der Gesellschaft Cornwall für das Treffen. Es erscheine aber noch verfrüht, dem Management der Deutschen Wohnen die Entlastung zu verweigern.
Hinter Cornwall steht einem Sprecher zufolge Elliott. Die Gesellschaft will bei der Deutsche-Wohnen-Hauptversammlung die Bestellung eines unabhängigen Sonderprüfers durchsetzen. Dieser solle untersuchen, ob der Deutschen Wohnen ein Nachteil durch den Kredit an Vonovia entstanden sein könnte - denn möglicherweise hätte die Gesellschaft das Geld auch gewinnbringender anlegen können als es Vonovia zu geben. Zudem solle geprüft werden, ob der Deutschen Wohnen ein wirtschaftlicher Schaden entstanden sei. Der Aufsichtsrat der Deutschen Wohnen hatte erklärt, er sehe keinen Anlass für eine Sonderprüfung. Vonovia hält aktuell knapp unter 90 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)