Reuters

Russland stellt sich im Kosovo-Konflikt hinter Serbien

31.05.2023
um 13:27 Uhr

Leposavic (Reuters) - Im Kosovo-Konflikt stellt sich Russland hinter Serbien.

"Wir unterstützen Serbien und die Serben bedingungslos", sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes Dmitri Peskow am Mittwoch. Die Rechte und Interessen der Kosovo-Serben müssten gewahrt werden. Russland sei besorgt wegen der gewaltsamen Proteste im Kosovo.

Der Konflikt zwischen der serbischen Minderheit und der albanischen Mehrheit war in den vergangenen Tagen wieder deutlich zu Tage gekommen. Hintergrund sind die Kommunalwahlen vom 23. April. Die Serben, die im nördlichen Landesteil die Mehrheit der Bevölkerung stellen, hatten die Wahlen boykottiert. In der Folge gewannen auch in mehrheitlich serbisch bewohnten Gemeinden albanische Bürgermeisterkandidaten. Es kam zu Ausschreitungen weshalb die Nato ihre Truppen in dem Westbalkan-Land aufstockt.

Am Mittwoch schützten Nato-Soldaten in mehreren Orten Stadtverwaltungsgebäude. Ethnische Serben versammelten sich wie an den Tagen zuvor dort zu Demonstrationen.

Der Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Diese wird jedoch weder von Serbien noch von der serbischen Bevölkerungsgruppe im Kosovo anerkannt. Die von der Nato geführte KFOR soll seit 1999 auf Basis eines UN-Mandats für Sicherheit in dem Land sorgen. Gegenwärtig sind dort etwa 4000 Soldaten stationiert. 700 weitere Soldaten sollen dazu kommen.

(Bericht von Fatos Ytyci, Reuters, geschrieben von Kerstin Dörr.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)