Reuters

Immer mehr Aktionäre fordern Sonderprüfung bei Deutsche Wohnen

01.06.2023
um 17:17 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Vor der Hauptversammlung der Deutschen Wohnen steigt der Druck auf Vorstand und Aufsichtsrat des Berliner Immobilienkonzerns.

Auch der Stimmrechtsberater Glass Lewis stellte sich hinter Forderungen des aktivistischen Investors Elliott nach einer Sonderprüfung eines unbesicherten Kredits über bis zu zwei Milliarden Euro, den die Deutsche Wohnen ihrem Großaktionär Vonovia zur Verfügung gestellt hat. Glass Lewis empfehle bei der Hauptversammlung der Deutschen Wohnen eine Unterstützung eines entsprechenden Antrags, den eine Elliott-Gesellschaft für das Aktionärstreffen eingebracht hat, schreibt Glass Lewis in den Empfehlungen an Aktionäre der Deutschen Wohnen für die Hauptversammlung am 15. Juni, die Reuters am Donnerstag vorlagen. Zuvor hatte sich bereits der Stimmrechtsberater ISS ("Institutional Shareholder Services") für die Annahme des Antrags der Gesellschaft Cornwall für das Treffen ausgesprochen.

Hinter Cornwall steht einem Sprecher zufolge Elliott. Die Gesellschaft will bei der Deutsche-Wohnen-Hauptversammlung die Bestellung eines unabhängigen Sonderprüfers durchsetzen. Dieser solle untersuchen, ob der Deutschen Wohnen ein Nachteil durch den Kredit an Vonovia entstanden sein könnte - denn möglicherweise hätte die Gesellschaft das Geld auch gewinnbringender anlegen können als es Vonovia zu geben. Zudem solle geprüft werden, ob der Deutschen Wohnen ein wirtschaftlicher Schaden entstanden sei. Der Aufsichtsrat der Deutschen Wohnen hatte erklärt, er sehe keinen Anlass für eine Sonderprüfung. Vonovia hält aktuell knapp unter 90 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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