Reuters

Deutscher Wetterdienst - Sommer wieder zu trocken und zu heiß

09.06.2023
um 14:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Deutsche Wetterdienst rechnet über den gesamten Sommer hinweg mit zu hohen Temperaturen und warnt vor extremer Trockenheit.

Die Trendprognose zeige, dass der meteorologische Sommer von Juni bis August "wieder zu warm ausfallen" werde, sagte der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach, Andreas Friedrich, Reuters TV am Freitag. "Wir rechnen so mit ungefähr ein Grad." Dies sei zwar nicht dramatisch. Es könne in einigen Regionen Deutschlands angesichts der Trockenheit aber wieder schwierig werden.

"Denn auch in Deutschland wird für den Sommer 2023 wieder zum Teil zu wenig Regen vorhergesagt", sagte Friedrich. Gerade im Osten gebe es jetzt schon erheblich zu wenig Niederschlag. "Für die Landwirtschaft ist das ein Problem und natürlich auch für die Waldbrandgefahr." Zudem rechne er auch wieder mit Konsequenzen für die Schifffahrt, "wobei es im Westen bisher noch keine größeren Einschränkungen gibt". Aber im Laufe des Sommers müsse damit gerechnet werden, "dass natürlich auch Flusspegel weiter sinken werden".

Auch auf die Gesundheit habe die Trockenheit Auswirkungen. "Die Sonnenstrahlung ist sehr hoch, und viele sind noch nicht hoch gebräunt", sagte Friedrich. "Da muss man wirklich sehr vorsichtig sein und eben entsprechend auf Sonnenschutz achten." Auch für Pollenallergiker stelle die Witterung ein Problem dar. "Denn wir haben durch diese trockenen, windigen Verhältnisse, sonnigen Verhältnissen eine sehr hohe Belastung mit zum Teil Gräserpollen."

Generell sei all dies Folge des Klimawandels, betonte Friedrich. "Ja, wir leben natürlich in Zeiten des Klimawandels, und da ist es normal, dass wir immer wieder zu hohe Temperaturen haben." Klimasimulationen zeigten, dass es gerade im Sommer eher weniger Niederschlag gebe, "wenn nur unterbrochen durch kurzzeitige Starkregenereignisse, aber flächendeckend eher zu wenig Niederschlag und zu hohe Temperaturen", sagte Friedrich. "Also hier erleben wir jetzt den Klimawandel schon jedes Jahr immer stärker."

(Bericht von Reuters TV, Alexander Ratz; Redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)