Reuters

US-Inflationsrate sinkt spürbar auf 4,0 Prozent - Notenbank kann durchschnaufen

13.06.2023
um 14:47 Uhr

Washington (Reuters) - Die Inflation in den USA verliert deutlich an Kraft.

Die Verbraucherpreise stiegen im Mai nur noch um 4,0 nach 4,9 Prozent im April, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 4,1 Prozent gerechnet. Experten erwarten, dass die US-Notenbank Federal Reserve nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation nun erstmals seit Anfang 2022 eine Pause einlegen kann. Sie dürfte den Rückgang der Teuerungsrate nach zehn geldpolitischen Straffungsschritten in Folge als Etappensieg verbuchen. Doch noch ist ihr Stabilitätsziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent nicht erreicht.

Kopfzerbrechen bereitet den Zentralbank-Oberen wohl die weiterhin hohe Kernrate bei der Inflation, in der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben. Diese Rate sank nur leicht auf 5,3 Prozent von 5,5 Prozent. Ökonomen hatten mit diesem Rückgang gerechnet.

Die Kernrate gilt als guter Indikator für die grundlegenden Inflationstrends und wird deshalb von den Währungshütern genau analysiert. Sie erwägen zwar, die aktuelle Zinsspanne von 5,00 bis 5,25 Prozent am Mittwoch beizubehalten. Eine Pause sollte jedoch nicht als Signal interpretiert werden, dass der Zinsgipfel bereits erreicht sei, betonte jüngst Fed-Direktor Philip Jefferson. Somit könnte die Ära der Zinserhöhungen trotz der abflauenden Inflation noch nicht am Ende sein und womöglich ein Schritt nach oben im Juli folgen.

(Reuters-Büro Washington, geschrieben von Reinhard Becker,; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)