Hamburg (Reuters) - Ford hat einen Käufer für sein Pkw-Werk in Saarlouis gefunden.
Nach intensiven Verhandlungen mit einem Groß-Investor hätten Ford und die saarländische Landesregierung erste Vereinbarungen unterzeichnet, teilte der US-Autobauer am Freitag anlässlich einer Betriebsversammlung im Werk Saarlouis mit. "Dies ist eine hervorragende Grundlage für weitere Verhandlungen mit dem Potenzial rund 2500 Arbeitsplätze in Saarlouis zu schaffen", sagte Ford-Werke-Chef Martin Sander. "Diese Woche sind wir diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen." Es sei nach wie vor das Ziel, das Werk umzugestalten und künftige Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Den Namen des Investors nannte Ford nicht. "Es ist ein internationaler Großinvestor", sagte ein Sprecher lediglich.
Medienberichten zufolge gehörte der chinesische Autobauer BYD zeitweise zum Kreis der Interessenten für eine Übernahme der Autofabrik.
In dem Werk wird derzeit noch das Kompaktmodell Focus gefertigt. Die Produktion dort soll 2025 auslaufen. Betriebsratschef Markus Thal hatte unlängst in einer Videobotschaft die Hoffnung geäußert, an diesem Freitag konkrete Informationen über einen Investor zu erhalten. Er erwarte auf der Betriebsversammlung "belastbare Ergebnisse" der Verhandlungen. Eine für Mittwoch geplante Urabstimmung hatte die IG Metall kurzfristig abgesagt.
Zuletzt zählte Ford in Saarlois rund 4500 Mitarbeiter. Hinzu kommen ungefähr 1500 Mitarbeitende in Zulieferbetrieben.
Medienberichten zufolge suchte Ford anfangs Gespräche mit etwa 15 Interessenten, bevor der Kreis zuletzt auf einige wenige eingegrenzt wurde. Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hatte sich im Februar grundsätzlich offen auch für den Einstieg chinesischer Investoren in die Autofabrik gezeigt.
(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)