Düsseldorf (Reuters) - Die Konjunkturflaute in der Chemieindustrie hat Evonik voll erwischt.
Der operative Gewinn (Ebitda) des Spezialchemiekonzerns brach im zweiten Quartal um 38 Prozent auf 450 Millionen Euro ein, wie Evonik am Donnerstag mitteilte. Dabei hätten sich "strikte Sparmaßnahmen" ergebnisstützend ausgewirkt, erklärte Firmenchef Christian Kullmann. Unter dem Strich machte Evonik einen Verlust von 270 Millionen Euro infolge von Wertminderungen in Höhe von 390 Millionen auf Anlagen in Europa und Nordamerika.
"Deutschland ist in einer Rezession, Europa ebenfalls, und die Konjunktur in China zieht nicht so an wie zuvor erhofft", erklärte Kullmann. Das zweite Quartal zeige keine nennenswerte Belebung der Geschäfte. Die wirtschaftliche Entwicklung habe im Quartal zu einem Umsatzrückgang um 19 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro geführt. Dabei seien die Verkaufsmengen um neun Prozent gesunken und die Preise um fünf Prozent.
Kullmann hatte bereits Mitte Juli seine Jahresziele wegen der schwachen Nachfrage zusammengestrichen und rechnet nun mit einem bereinigtem Ebitda zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro. Mit der Prognosesenkung hatte sich Evonik in den Reigen von Wettbewerbern wie Lanxess, BASF und Covestro eingefügt. Wegen der wegbrechenden Aufträge hatte der Branchenverband VCI ebenfalls seine Jahresziele gesenkt und darauf verwiesen, die Talsohle sei noch nicht durchschritten.
(Bericht von Anneli Palmen, Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)