Reuters

Chinas Notenbank will Immobilien-Politik optimieren

17.08.2023
um 14:37 Uhr

Peking (Reuters) - Chinas Notenbank will auf die anhaltenden Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt reagieren.

Die Währungshüter würden die Immobilien-Politik bald anpassen und optimieren, teilte die People's Bank of China (PBOC) am Donnerstag in einem Bericht zur Umsetzung der Geldpolitik im zweiten Quartal mit. Zudem werde sie entschlossen gegen eine zu starke Veränderung des Yuan-Wechselkurses vorgehen. Systemische Finanzrisiken würden abgewehrt. Die umsichtige Geldpolitik der Notenbank werde präzise und kraftvoll sein.

Chinas kriselnder Immobiliensektor war zuletzt wegen der Schuldenprobleme beim Branchenriesen Country Garden erneut in die Schlagzeilen geraten. Am Mittwoch veröffentlichte Daten zeigten zudem einen Rückgang der Hauspreise. Dies löste Befürchtungen aus, die Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt könnten sich noch weiter verschärfen.

Die Notenbank werde ihre verschiedenen geldpolitischen Werkzeuge besser nutzen und die Erholung und Entwicklung der chinesischen Wirtschaft nachdrücklich unterstützen, erklärte die PBOC. Diese sei angesichts der Gefahr einer Deglobalisierung und einer sich abschwächenden weltweiten Konjunkturerholung mit einer unzureichenden Nachfrage, schwierigen Geschäften, hohen Risiken und versteckten Gefahren in Schlüsselbereichen konfrontiert. Die Risiken werde die Notenbank genau beobachten und finanzielle Hilfen koordinieren, um lokalen Verschuldungsgefahren entgegenzutreten.

Die Konjunktur der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft nach den USA ist zuletzt ins Stottern geraten. Zu den Gründen zählt ein anhaltender Druck auf den Immobiliensektor. Dazu kommt eine wachsende Verschuldung der Kommunen und eine rekordhohe Jugendarbeitslosigkeit. Eine nachlassende Auslandsnachfrage bremst darüber hinaus die Wirtschaft. Die Landeswährung Yuan hat zum Dollar seit Jahresbeginn bereits rund sechs Prozent an Wert eingebüßt.

Die PBOC hatte am Dienstag unerwartet wichtige Schlüsselzinsen gesenkt, um den Kreditfluss an die Wirtschaft anzukurbeln und die Konjunktur zu stützen. Weitere geldpolitische Schritte könnten in der kommenden Woche folgen.

(Bericht von Ella Cao, Kevin Yao, Liangping Gao; Bearbeitet Frank Siebelt; Redigiert von Hans Seidenstücker; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)