Reuters

Baugenehmigungen in Deutschland brechen im ersten Halbjahr ein

18.08.2023
um 08:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Wegen der Flaute im Wohnungsbau sind die Baugenehmigungen in Deutschland im ersten Halbjahr eingebrochen.

Die Behörden gaben grünes Licht für den Bau von nur 135.200 Einheiten, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies waren 50.600 oder 27,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. Allein im Juni gab es einen Rückgang zum Vorjahresmonat um 28,5 Prozent auf 21.800 Wohnungen. "Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben", erklärte das Statistikamt.

Die Bundesregierung will den Rückgang des Wohnungsbaus laut Bauministerin Klara Geywitz mit Steuererleichterungen bremsen. Die SPD-Politikerin kündigte jüngst ein Maßnahmenpaket für September an. Geywitz hatte vor zwei Wochen eine degressive Abschreibung im Wohnungsbau vorgeschlagen. Bauherren könnten dann innerhalb der ersten acht Jahre 48 Prozent der Kosten bei der Steuer abschreiben.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni insgesamt 111.500 Wohnungen genehmigt - 30,8 Prozent oder 49.600 weniger als vor Jahresfrist. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel auf 27.000 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte (-53,4 Prozent) auf 7700. Auch bei der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (-27,0 Prozent) auf 72.400.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Holger Hansen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)