Reuters

Chinas Wertpapieraufsicht kündigt Schritte zur Belebung des Börsenhandels an

18.08.2023
um 13:32 Uhr

Shanghai (Reuters) - Chinas Wertpapieraufsicht will mit einer Reihe von Maßnahmen den Börsenhandel beleben und das Vertrauen der Anleger stärken.

Die Aufsichtsbehörde CSRC kündigte am Freitag unter anderem an, Handelskosten zu senken und Aktienrückkäufe zu unterstützen. Zudem planten die Aufseher, die Entwicklung von Aktienfonds zu fördern. Die CSRC prüfe zudem, Handelszeiten zu verlängern. Die Attraktivität börsennotierter Unternehmen solle erhöht werden. Hochrangige Politiker hatten im Juli in Aussicht gestellt, dem Aktienmarkt unter die Arme zu greifen, der im Zuge der schwächelnden Wirtschaft ins Taumeln geraten war.

Die CSRC teilte außerdem mit, ihr sei nicht bekannt, ob es eine Senkung der Stempelsteuer auf gehandelte Aktien geben werde. Es wäre das erste Mal seit 2008, dass diese Steuer auf Aktiengeschäfte sinken würde, die zur Zeit bei 0,1 Prozent liegt. Ein solcher Schritt wurde zuletzt stark diskutiert, um den Börsenhandel zu beleben. Dies liegt allerdings nicht in der Macht der Wertpapieraufsicht.

Die Konjunktur der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft ist ins Stottern geraten. Die anhaltende Krise auf dem Immobiliensektor, eine wachsende Verschuldung der Kommunen, die Rekordarbeitslosigkeit unter Jugendlichen und eine nachlassende Auslandsnachfrage bremsen die Wirtschaft. Chinas Notenbank senkte am Dienstag überraschend wichtige Schlüsselzinsen. Damit sollen der Kreditfluss angekurbelt und die Konjunktur gestützt werden.

Aus Sicht mancher Investoren reichen die angekündigten Schritte der Aufsicht nicht aus. Die Maßnahmen sorgten zwar in einem Markt, in dem Anleger extrem pessimistisch seien, kurzfristig für Auftrieb, sagte Pang Xichun, Research-Direktor bei der Investmentfirma Nanjing RiskHunt Investment Management. "Aber sie werden die Grundzüge des Marktes nicht verändern." Für einen von anhaltenden Kursanstiegen geprägten Markt seien echte politische Schritte erforderlich, die eine Kreditausweitung anschieben.

(Bericht von Shanghai Newsroom; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)