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Fondsgesellschaft Deka setzt ihr Ergebnisziel 2023 deutlich herauf

23.08.2023
um 10:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka hat nach einem überraschend guten Halbjahr ihre Jahresziele deutlich höher gelegt.

Für das Gesamtjahr 2023 werde nun ein Ergebnis von mehr als 800 Millionen Euro angepeilt, teilte die Deka am Mittwoch in Frankfurt mit. Das Ergebnis würde damit zwar immer noch unter den 2022 erzielten 984,8 Millionen Euro liegen. Aber die neue Prognose übertrifft den verhaltenen Ergebnisausblick aus dem Frühjahr von leicht über 500 Millionen Euro klar. "Wir wachsen, wir haben die Kosten im Griff und wir investieren bereits seit mehreren Jahren in Personal und Digitalisierung", erklärte Deka-Chef Georg Stocker. Die Deka sei zufrieden mit der Ergebnisentwicklung.

Im Zeitraum Januar bis Juni 2023 erzielte die Fondsgesellschaft ein wirtschaftliches Ergebnis - die maßgebliche Gewinnkennzahl - von 633,6 Millionen Euro, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 970,9 Millionen Euro vor Jahresfrist. Allerdings wurde das Ergebnis im ersten Halbjahr 2022 stark von Bewertungseffekten nach oben getrieben. Ohne diese hätte es bei 556 Millionen Euro gelegen. Die Erträge sanken um 18,6 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro.

Der Absatz im Privatkundengeschäft entwickelte sich im Halbjahr angeschoben von Zinsanleihen positiv. Er nahm binnen Jahresfrist um rund ein Fünftel auf 14,5 Milliarden Euro zu. Insbesondere Zertifikate waren bei Anlegern gefragt. Damit wurden elf Milliarden Euro abgesetzt nach 5,7 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Der überwiegende Teil davon waren laut Deka einfache Zinsanleihen. "Auf die anhaltend hohe Inflation und die unklaren Marktaussichten reagierten sie gerade in den ersten Monaten mit der taktischen Anlage in kurzlaufende Zertifikate," erklärte Stocker. Im Fondsgeschäft sei allerdings der Nettoabsatz auf 3,5 Milliarden Euro gesunken von 6,4 Milliarden Euro zuvor.

INVESTITIONEN IN DIGITALISIERUNG

Im Geschäft mit Profiinvestoren bekam die Deka den Wegfall eines größeren Mandats zu spüren. Der Absatz lag deshalb bei minus 18,0 Milliarden Euro nach plus 2,7 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Stocker wies zudem darauf hin, dass der Risikoappetit gesunken sei, was zum Auflösen von Positionen geführt habe. Anfragen institutioneller Kunden nach Lösungen in der Vermögensverwaltung hätten zugenommen.

Die Deka profitierte im Halbjahr von den gestiegenen Zinsen im Euroraum. Das Zinsergebnis schnellte auf 233,4 Millionen Euro in die Höhe - das ist mehr als doppelt so viel verglichen mit den 97,4 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das Provisionsergebnis legte dagegen nur leicht um 0,8 Prozent auf 789,1 Millionen Euro zu. Die Deka löste zudem Risikovorsorge im Umfang von 35,4 Millionen Euro auf. Wie die Fondsgesellschaft außerdem mitteilte, investiert sie in diesem Jahr mehr als 100 Millionen Euro in die Digitalisierung. Die Zahl der Beschäftigten habe sich im Halbjahr dadurch um 200 auf 5298 erhöht.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von redigiert von Myria Mildenberger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)