Reuters

Italiens Wirtschaft schrumpft überraschend stark im Frühjahr

01.09.2023
um 13:17 Uhr

Rom (Reuters) - Die italienische Wirtschaft ist im Frühjahr stärker geschrumpft als bisher angenommen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel von April bis Juni wegen schwacher Inlandsnachfrage um 0,4 Prozent zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt Istat am Freitag mitteilte. Während die Staatsausgaben und Investitionen spürbar sanken, stagnierte der private Konsum. Bisher hatte die Behörde nur einen BIP-Rückgang von 0,3 Prozent gemeldet. Zum Jahresauftakt hatte es noch 0,6 Prozent Wachstum gegeben. Die Statistiker erklärten, dass Italiens Wirtschaft 2024 um 0,7 Prozent zulegen dürfte, auch wenn es im laufenden zweiten Halbjahr kein Wachstum mehr gebe.

Die schwächere Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wirft einen Schatten auf die Aussichten für das Gesamtjahr, da sich die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf das Ausarbeiten ihres Haushalts für 2024 vorbereitet. Die Regierung prognostiziert offiziell für das Gesamtjahr 2023 ein langsameres Wachstum von 1,0 Prozent, nach kräftigen 3,7 Prozent im vorigen Jahr. Bis vor wenigen Wochen bezeichnete die Koalition die Prognose als konservativ. Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti sagte, er hoffe auf 1,2 bis 1,4 Prozent Wachstum.

(Bericht von Gavin Jones, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)