Reuters

Zahl der Alzheimer-Todesfälle in Deutschland binnen 20 Jahren fast verdoppelt

19.09.2023
um 10:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Zahl der Krankenhausbehandlungen mit der Diagnose Alzheimer ist binnen 20 Jahren drastisch gestiegen.

Rund 18.700 Patienten wurden im Jahr 2021 wegen dieser Demenz-Erkrankung in Kliniken hierzulande stationär behandelt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte. Das waren 82 Prozent mehr Behandlungen als 20 Jahre zuvor. "Entgegen dem langfristigen Trend sind die stationären Behandlungsfälle in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf das Gesundheitssystem zurückgegangen", teilten die Statistiker weiter mit. 2021 starben an Alzheimer mehr als 9200 Menschen in Deutschland. Binnen 20 Jahren hat sich die Zahl der Todesfälle infolge der unheilbaren Demenzerkrankung damit fast verdoppelt.

Der langfristig deutliche Anstieg sowohl bei den Behandlungs- als auch bei den Todesfällen ist auch auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen: So hat laut Destatis die Zahl der Menschen ab 65 Jahren gegenüber 2001 um 31 Prozent auf 18,4 Millionen im Jahr 2021 zugenommen. Die Altersgruppe ab 80 Jahren ist im selben Zeitraum sogar um 88 Prozent auf 6,1 Millionen gewachsen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Alzheimer zu erkranken.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)