Reuters

Ungarn plant höheres Defizit - Zins-Forderung an Geschäftsbanken

03.10.2023
um 11:42 Uhr

Budapest (Reuters) - Ungarn wird im laufenden Jahr mehr Schulden machen als bislang geplant.

Höhere Ausgaben für Renten, Energiesubventionen und Familienbeihilfen würden dazu führen, dass das Haushaltsdefizit 2023 bei 5,2 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen werde, teilte das Finanzministerium am Dienstag mit. Bislang waren 3,9 Prozent geplant. Ungarns Wirtschaft wird in diesem Jahr nach Einschätzung von Experten bestenfalls stagnieren, da Inflationsraten von bis zu 25 Prozent den Konsum bremsen. Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban will unter anderem die Kreditvergabe wieder anzukurbeln, um die Wirtschaft zu stimulieren.

Der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Marton Nagy, forderte am Dienstag die ungarischen Geschäftsbanken auf, eine Zinsobergrenze für neue Kredite einzuführen, die unter dem Leitzins der Zentralbank von 13 Prozent liegen. Neue Kredite für Haushalte sollten einen maximalen Zinssatz von 8,5 Prozent haben und die für Unternehmen von zwölf Prozent.

(Bericht von Krisztina Than, geschrieben von Ralf Bode, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)