Reuters

US-Wirtschaft schafft laut Umfrage deutlich weniger Stellen als erwartet

04.10.2023
um 15:27 Uhr

Washington (Reuters) - Die US-Unternehmen haben im September einer Umfrage zufolge weitaus weniger Jobs geschaffen als erwartet.

Unter dem Strich entstanden demnach nur 89.000 Stellen, wie der Personaldienstleister ADP am Mittwoch zu seiner Firmenbefragung mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Zuwachs im Privatsektor von 153.000 gerechnet, nach leicht aufwärts revidiert 180.000 im August.

Die ADP-Umfrage hatte sich in der Vergangenheit nicht immer als besonders verlässlicher Vorlaufindikator für den US-Arbeitsmarktbericht erwiesen. Sie wurde daher im vorigen Jahr neu strukturiert. Am Freitag wird der offizielle Jobbericht veröffentlicht, in dem auch Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst erfasst sind. Volkswirte erwarten für September ein Stellenplus von 170.000 außerhalb der Landwirtschaft. Im August waren es noch 187.000. Üblicherweise genügt ein Plus von 70.000 bis 100.000 Jobs pro Monat, um die wachsende US-Bevölkerung mit Jobs zu versorgen.

Im Kampf gegen die Inflation hat die US-Notenbank Fed die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von inzwischen 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht. Sie will zugleich den aus der Balance geratenen Arbeitsmarkt stabilisieren, ohne jedoch die Wirtschaft abzuwürgen. Laut Fed-Vizepräsident Michael Barr ist der Leitzins nunmehr "auf oder nahe" einem ausreichend restriktiven Niveau, um die Inflation auf das Zwei-Prozent-Ziel der Fed zu senken.

(Bericht von Reuters in Washington, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)