Hamburg (Reuters) - Die Hoffnungen auf eine Perspektive für das von Schließung bedrohte Ford-Werk in Saarlouis sind vorerst gescheitert.
Die Gespräche mit einem Investor für den Standort im Saarland hätten sich zerschlagen, bestätigte der US-Autobauer am Donnerstag. Nach einer eingehenden Machbarkeits-Prüfung und intensiven Verhandlungen, an denen auch die saarländische Landesregierung beteiligt gewesen sei, habe der Investor nun entschieden, die Verhandlungen nicht fortzusetzen. Ford werde nun einen alternativen Plan verfolgen. Zuvor hatte das "Handelsblatt" über den Abbruch der Gespräche berichtet. Fords Deutschlandchef Martin Sander sagte der Zeitung: "Ich weiß, das ist enttäuschend für die Belegschaft und für uns alle."
Ford bekräftigte, 1000 Arbeitsplätze an dem Standort zu erhalten beziehungsweise schaffen zu wollen. "Diese können auch als Basis für ein künftiges Technologiezentrum in Saarlouis dienen, das ein erhebliches Potenzial für die Entwicklung des Werks und die Gewinnung anderer, kleinerer Investoren bietet."
Ford und die saarländische Landesregierung hatten nach monatelangen Verhandlungen Ende Juni eine unverbindliche Vereinbarung mit einem namentlich nicht genannten Großinvestor unterzeichnet. Dadurch hätten 2500 der aktuell noch rund 4500 Arbeitsplätze erhalten werden sollen. Medienberichten zufolge soll der chinesische Autobauer BYD unter den Interessenten gewesen sein.
(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)