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Österreich lässt laut Wiener Wirtschaftsforschern 2024 Rezession hinter sich

06.10.2023
um 10:07 Uhr

Berlin/Wien (Reuters) - Österreichs Wirtschaft kann laut Wiener Forschungsinstituten nach einer milden Rezession im laufenden Jahr für 2024 wieder auf Wachstum hoffen.

Vor dem Hintergrund der Belastungen durch die hohe Inflation, die restriktive Geldpolitik und die schwache internationale Konjunktur dürfte die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen, sagt das Institut IHS in seiner am Freitag vorgelegten Herbst-Prognose voraus. Im nächsten Jahr werde es aber wieder aufwärts gehen. Es sei eine Belebung der Weltwirtschaft und ein von steigenden Realeinkommen getragenes kräftiges Wachstum des privaten Konsums zu erwarten. Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 laut der Prognose um 0,9 Prozent zulegen.

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) erwartet in seiner Schätzung ein stärkeres Anziehen der Konjunktur. Es soll ein Plus beim BIP von real 1,2 Prozent herausspringen. Allerdings ist das Institut mit Blick auf das laufende Jahr skeptischer und erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent. "Alles in allem erlebt die österreichische Wirtschaft 2023 eine milde Rezession, die auf verschiedene exogene Schocks zurückzuführen ist: hohe Preissteigerungen infolge der Pandemie, zusätzliche Energiepreisschocks durch den Ukraine-Krieg und starke Leitzinssteigerungen", erklärten die Forscher. Die Konjunkturschwäche sei geldpolitisch beabsichtigt, da sie zur Verringerung des Preisdrucks beitrage. Der verzögerte Anstieg der Realeinkommen werde die Kaufkraft steigern und 2024 für Wachstumsimpulse sorgen.

(Bericht von Reinhard Becker, Mitarbeit Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)