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Sentix-Barometer für Konjunktur im Euroraum sinkt erneut - "Keine Trendwende"

09.10.2023
um 10:37 Uhr

Berlin (Reuters) - Börsen-Experten blicken nochmal pessimistischer auf die Wirtschaft der Euro-Zone.

Das Konjunkturbarometer fiel im Oktober um 0,4 auf minus 21,9 Punkte, wie die Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter rund 1220 Investoren mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten sogar mit einem Rückgang auf minus 22,8 Zähler gerechnet. Die Lage verschlechterte sich erneut und sackte auf den tiefsten Stand seit November 2022. Die Erwartungen hingegen stiegen auf den höchsten Wert seit April.

"Eine Trendwende leitet sich aus dieser Verbesserung jedoch noch nicht ab", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Allenfalls sei dies eine "Abnahme des negativen Momentums". Die konjunkturelle Lage in der Euro-Zone bleibe schwierig.

Das Sentix-Barometer für Deutschland kletterte zwar leicht um 2,0 auf minus 31,1 Punkte. "Die konjunkturelle Lage in Deutschland bleibt angespannt und die deutsche Wirtschaft in einer rezessiven Phase", betonte Hübner aber. Zudem habe sich die Einschätzung der Experten zur Lage den sechsten Monat in Folge verschlechtert. Diese Teilkomponente rutschte damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2020, als Deutschland massiv mit der Corona-Pandemie zu kämpfen hatte.

Immer mehr Ökonomen gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft auch im abgelaufenen Sommer-Quartal geschrumpft ist. Damit wäre das Bruttoinlandsprodukt das vierte Mal hintereinander nicht gewachsen. Die exportorientierte Konjunktur leidet unter hohen Energiekosten, gestiegenen Zinsen und fehlendem Rückenwind der Weltwirtschaft.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)