Reuters

US-Inflation hält sich zäh - Teuerungsrate verharrt bei 3,7 Prozent

12.10.2023
um 14:57 Uhr

Washington (Reuters) - Die Inflation in den USA verharrt überraschend auf hohem Niveau.

Die Verbraucherpreise stiegen im September um 3,7 Prozent und damit im selben Tempo wie bereits im August, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten einen leichten Rückgang auf 3,6 Prozent erwartet. Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent gehievt, um die hohe Inflation einzudämmen. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an, die als ideal für die Konjunktur gilt.

Besonderes Augenmerk legen die Währungshüter auch auf die sogenannte Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert bleiben. Diese Rate sank im September auf 4,1 von 4,3 Prozent im August. Volkswirte hatten damit gerechnet. "Die Kern-Inflationsrate macht auf ihrem Rückzugsweg weitere Fortschritte. Erst wenn sich die Frühjahrsonne wieder zeigt, dürfte die Zwei vor dem Komma wieder auftauchen", sagte Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Die US-Notenbank Federal Reserve dürfte aus seiner Sicht geduldig bleiben und auf eine weitere Leitzinserhöhung verzichten.

Die Kennziffer lässt Rückschlüsse auf die grundlegenden Inflationstrends zu und ist daher für den geldpolitischen Kurs der Fed eine wichtige Orientierungsmarke. Angesichts unsicherer Wirtschaftsaussichten ist die Notenbank geldpolitisch auf ein vorsichtiges Vorgehen bedacht, wie aus den Protokollen der jüngsten Zinssitzung hervorgeht. Dabei tastete sie den Leitzins nicht an. Mehrere US-Währungshüter wiesen zuletzt daraufhin, dass mit dem Anstieg der Zinsen am Kapitalmarkt geldpolitische Straffungsmaßnahmen nicht mehr so dringlich seien. Denn die Finanzmärkte bewegten sich bereits in die gewünschte Richtung.

(Reuters-Büro Washington, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)