Reuters

FSB-Chef - Finanzwirtschaft kommt mit Zinserhöhungen bislang klar

12.10.2023
um 15:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Finanzwirtschaft hat aus Sicht der globalen Stabilitätswächter die kräftigen Zinserhöhungen der Notenbanken bislang insgesamt gut weggesteckt.

Bislang habe es keine systemischen negativen Folgen für die Finanzstabilität durch die massive Veränderung des Zinsumfelds gegeben, sagte der niederländische Notenbankchef und Vorsitzende des Finanzstabilitätsrats (FSB), Klaas Knot, am Donnerstag auf einer Konferenz des Institute of International Finance (IIF) in Marrakesch. "So weit so gut", merkte Knot an. Der FSB überwacht im Auftrag der G20-Staaten die Risiken für das globale Finanzsystem und koordiniert die Ausarbeitung von internationalen Standards und Finanzregeln. Im marokkanischen Marrakesch findet diese Woche die Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank statt.

Bei der Überwachung von Schattenbanken müsse man aber noch mehr tun, sagte Knot. Hier gebe es zwar Fortschritte. Allerdings seien dort Verschuldungsbereiche zum Vorschein gekommen, die zuvor von den Aufsehern nicht wahrgenommen worden seien. Das zu verbessern sei immer noch ein Hauptziel. Dabei nannte der FSB-Chef versteckte Verschuldung und Liquidität als wichtige Aufgabenschwerpunkte. Denn daraus resultiere Instabilität in dem Sektor.

Die Schattenbanken werden in der Finanzwelt als "Nicht-Banken Finanzintermediäre" (NBFI) bezeichnet. Dazu werden Finanzfirmen abseits der traditionellen Banken wie etwa Hedge- und Geldmarktfonds, alternative Investmentfonds und spezielle Börsenhändler gezählt. Seit der globalen Finanzkrise hat dieser Sektor kräftig an Bedeutung gewonnen. Inzwischen steht er für rund die Hälfte der Finanzwirtschaft.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)