Reuters

Baubranche lässt auch nach Gipfel zu Immobilien-Krise nicht locker

13.10.2023
um 08:07 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Baubranche macht auch nach dem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bauministerin Klara Geywitz angesichts der Krise am Wohnungsmarkt weiter Druck auf die Politik.

Die Bauwirtschaft wolle Scholz noch in diesem Monat neue Vorschläge zur Milderung der Krise vorlegen, sagten mehrere Insider. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe wolle damit Massen-Entlassungen vermeiden und die Bau-Tätigkeit wieder ankurbeln, hieß es weiter. "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, um wichtige Stellhebel und Rahmenbedingungen zu verbessern oder zu verändern", sagte ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab. Die neuen Vorschläge der Branche sollten unter anderem an das Kanzleramt sowie das Finanz- und das Bauministerium gehen, hieß es.

Scholz und Geywitz hatten Ende September angekündigt, den lahmenden Wohnungsbau mit einem 14-Punkte-Maßnahmenpaket ankurbeln zu wollen. Die Branche wertete die Maßnahmen als Schritte in die richtige Richtung, mahnte aber zur Eile.

Der rasante Zinsanstieg und gestiegene Materialpreise machen der Immobilienwirtschaft und der Baubranche schwer zu schaffen. Einige Projektentwickler sind bereits in die Insolvenz gegangen. Im ersten Halbjahr 2023 sind die Baugenehmigungen um gut 27 Prozent eingebrochen. Das Ziel der Regierung, dass 400.000 neue Wohnungen im Jahr gebaut werden, ist in weiter Ferne gerückt.

(Bericht von Tom Sims und John O'Donnell, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)