Reuters

Keine Einigung der EU-Länder über weitere Glyphosat-Zulassung

13.10.2023
um 12:27 Uhr

Brüssel (Reuters) - Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich noch nicht über eine verlängerte Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat einigen können.

Bei einer Abstimmung am Freitag gab es weder eine qualifizierte Mehrheit für noch gegen eine Verlängerung der Zulassung, die noch bis zum 15. Dezember läuft. Die Mitgliedsstaaten wollen nun in der ersten November-Hälfte einen weiteren Anlauf für einen Beschluss nehmen. Gelingt das nicht, ist die EU-Kommission am Zug. Sie hatte bereits eine Verlängerung der noch bis zum 15. Dezember laufenden Zulassung um weitere zehn Jahre vorgeschlagen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte im Juli eine erneute Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters in der Europäischen Union als unkritisch bewertet.

Um den Vorschlag der EU-Kommission bei der Abstimmung der 27 Mitgliedsstaaten zu unterstützen oder zu blockieren, war eine sogenannte qualifizierte Mehrheit von 15 Mitgliedern, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung vertreten, erforderlich.

Glyphosat zählt zu den weltweit am meisten eingesetzten Herbiziden und wurde vom US-Konzern Monsanto entwickelt, den Bayer 2017 übernahm. Für den Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern sind seine glyphosathaltigen Roundup-Unkrautvernichter ein bedeutender Umsatzbringer.

(Bericht von Philip Blenkinsop, Marine Strauss und Patricia Weiß, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)