Reuters

Yellen stellt EU-Partnern weitere Finanzhilfen für Ukraine in Aussicht

16.10.2023
um 16:17 Uhr

Luxemburg/Berlin (Reuters) - Trotz einiger kritischer Stimmen im Kongress hat US-Finanzministerin Janet Yellen weitere Finanzhilfen für die Ukraine zugesagt.

"Wir können nicht zulassen, dass die Ukraine aus wirtschaftlichen Gründen den Krieg verliert", sagte die Demokratin am Montag laut Redemanuskript bei einem Treffen mit europäischen Finanzministern in Luxemburg. Die Ukraine habe auf dem Schlachtfeld unter Beweis gestellt, dass sie dem Angriff Russlands standhalten könne. Die Unterstützung der Ukraine bleibe daher eine "Top-Priorität" der Vereinigten Staaten zusammen mit Europa. Die US-Regierung werde helfen, so lange dies nötig sei und für überparteiliche Mehrheiten im Kongress werben.

Die US-Regierung ist gerade dabei, grünes Licht vom Kongress für neue Militärhilfen im Wert von mehr als zwei Milliarden Dollar zu organisieren. Dies soll neben der Ukraine auch Israel zugutekommen. Es wird erwartet, dass Israel nach dem Angriff der Hamas-Miliz eine Bodenoffensive im Gazastreifen starten wird. Dem Sender "Sky News" sagte Yellen, die USA könnten selbstverständlich beide Länder unterstützen. Einige Republikaner im Kongress hatten die Finanzhilfen für die Regierung in Kiew zuletzt infrage gestellt. Auch in einigen EU-Staaten wie Ungarn werden sie kritisch gesehen.

Der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko hatte der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag gesagt, im Vergleich zum April müsse sich die Ukraine doppelt so stark um Hilfszusagen bemühen. "Ich sehe viel Müdigkeit, ich sehe viel Schwäche bei unseren Partnern. Sie würden den Krieg gerne vergessen, aber der Krieg ist immer noch im Gange, in vollem Umfang."

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) warnte in Luxemburg, die USA dürften sich nicht zurückziehen. "Es ist unverzichtbar, dass auch die Vereinigten Staaten sich weiter daran beteiligen, die finanziellen Bedürfnisse der Ukraine zu decken." US-Gelder seien ein wichtiger Baustein neben dem europäischen Engagement. Man müsse zusammen die Ukraine unterstützen.

(Bericht von Andrea Shalal und Christian Krämer, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)