Reuters

Scholz warnt Iran und Hisbollah vor Eingreifen in Gaza-Konflikt

17.10.2023
um 10:17 Uhr

Berlin (Reuters) - Kurz vor seiner Reise nach Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz vor einer Ausweitung des Nahost-Konflikts gewarnt.

"Ich warne die Hisbollah und den Iran ausdrücklich vor einem Eingreifen in den Konflikt", sagte Scholz am Dienstag nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah in Berlin. Deutschland stehe "unverbrüchlich" an der Seite Israels. Beide forderten angesichts der anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und radikalen Palästinensern und der dramatischen Versorgungslage der Menschen im Gazastreifen eine intensive Krisen-Diplomatie. Abdullah warnte: "Die Region steht am Abgrund." Zudem mahnte er an, dass Zivilisten auf beiden Seiten geschützt werden müssten.

Scholz sicherte Jordanien weitere Hilfe zu und verwies darauf, dass Deutschland der zweitgrößte Förderer des Nachbarlandes Israels sei. Er begrüßte, dass König Abdullah sich seit Jahrzehnten für einen Ausgleich in der Region einsetze. Dieser mahnte, es sei eine "rote Linie", dass Palästinenser aus dem Gazastreifen nicht in andere Länder wie Jordanien oder Ägypten getrieben werden dürfen. Das Problem müsse im Gazastreifen selbst gelöst werden. Ein Drittel der Bevölkerung Jordaniens sei bereits palästinensischer Herkunft, betonte er.

Scholz bricht am Vormittag zu einem Solidaritäts-Besuch nach Israel auf und wird von dort auch nach Ägypten weiterreisen. Am Mittwoch wird US-Präsident Joe Biden in Israel und später in Jordanien erwartet.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)