Reuters

US-Politiker fordert von Meta, X & Co Auskunft über Kampf gegen Fake News

17.10.2023
um 12:27 Uhr

San Francisco (Reuters) - Ein US-Senator fordert von den großen Online-Plattformen Auskunft über deren Kampf gegen Falschinformationen im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen in Nahost.

"Seit Beginn des Konflikts sind irreführende Inhalte in den sozialen Medien aufgetaucht und wurden manchmal millionenfach aufgerufen", schrieb der demokratische Senator Michael Bennet an die Facebook-Mutter Meta, den Kurznachrichtendienst X, die Video-Plattform TikTok sowie den Internet-Konzern Google. "In vielen Fällen haben die Algorithmen Ihrer Plattformen die Verbreitung dieser Inhalte gefördert und so zu einem gefährlichen Kreislauf aus Empörung, Interaktionen und Weiterverbreitung beigetragen." Er verband seinen Brief mit einem Fragenkatalog, der bis zum 31. Oktober beantwortet werden soll.

Seit dem Angriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel werden im Internet Bilder aus anderen Konflikten, Szenen aus Videospielen oder manipulierte Dokumente dazu genutzt, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Aus diesem Grund hatte die Europäische Union bereits Meta sowie TikTok gerügt und sie an die Einhaltung ihrer Pflichten unter dem Digital Services Act (DSA) erinnert. Gegen den früher als Twitter bekannten Dienst X leitete EU-Industriekommissar Thierry Breton Ermittlungen ein.

X-Chefin Linda Yaccarino hatte vor einigen Tagen darauf hingewiesen, Hunderte Nutzerkonten mit Verbindungen zur Hamas gelöscht zu haben. Meta richtete nach eigenen Aussagen einen Krisenstab ein, um rund um die Uhr Beiträge auf den Plattformen des Konzerns zu überwachen. Außerdem arbeite man mit externen Experten zusammen, um Fakten zu prüfen. TikTok teilte mit, für die Moderation von Inhalten verstärkt Menschen mit Arabisch- und Hebräisch-Kenntnissen einzustellen.

Bennet forderte weitergehende Maßnahmen. "Die Welle falscher Inhalte zeigt deutlich, dass Ihre derzeitigen Maßnahmen und Vorgehensweisen unzureichend sind. Ihre Plattformen tragen dazu bei, ein Informations-Ökosystem zu schaffen, in dem grundlegende Fakten zunehmend umstritten sind. Gleichzeitig werden nicht vertrauenswürdige Quellen immer wieder als maßgebend bezeichnet."

(Bericht von Zeba Siddiqui; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)