Reuters

Republikaner Jordan scheitert bei Wahl zum Kongress-Chef - Zunächst

18.10.2023
um 08:07 Uhr

Washington (Reuters) - Der Republikaner Jim Jordan ist am Dienstag in einer ersten Abstimmung für das Amt des Sprechers des US-Repräsentantenhauses gescheitert.

Der Hardliner, der von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt wird, erhielt lediglich 200 Stimmen, da mehrere Mitglieder seiner eigenen Partei sich nicht hinter ihn stellten. Erforderlich wären 217 Stimmen gewesen.

Eine zweite Abstimmung wurde für Mittwochmittag (Ortszeit) angesetzt. Jordans Büro war eigentlich von einem zweiten Votum noch am Dienstag ausgegangen. Nach mehrstündigen Gesprächen hinter verschlossenen Türen mit anderen Republikanern wurde das Vorhaben aber fallengelassen. Dabei blieb offen, ob sich Jordan mehr Unterstützung sichern konnte oder ob seine Gegnerschaft wuchs. Die Republikaner haben im Kongress mit 221 Vertretern eine knappe Mehrheit gegenüber den Demokraten mit 212. Die Demokraten stimmten am Dienstag geschlossen für ihren Kandidaten Hakeem Jeffries. Sie werden aber keine Chance haben, ihn durchzusetzen.

Damit bleibt das Repräsentantenhaus auch zwei Wochen nach der Absetzung des Republikaners Kevin McCarthy durch eine Handvoll republikanischer Hardliner zunächst ohne Spitze. Der Kongress ist damit nicht in der Lage, auf die Kriege in Nahost und in der Ukraine zu reagieren. Zudem bleiben nur noch wenige Wochen, um einem erneuten Stillstand der US-Behörden ("Shutdown") zu verhindern.

Jordan könnte sich noch häufiger Abstimmungen stellen. McCarthy hatte im Januar erst nach mehr als einem Dutzend Wahlgängen an mehreren Tagen und zahlreichen Zugeständnissen an jene Republikaner, die ihn zunächst nicht gewählt hatten, die notwendige Stimmenanzahl erreicht.

(Bericht von David Morgan, Makini Brice und Moira Warburton; geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)