Reuters

Kein Ende der Flaute in Sicht - Baugenehmigungen im August erneut deutlich gesunken

18.10.2023
um 10:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Angesichts gestiegener Kosten und ungünstigerer Finanzierungsbedingungen im Wohnungsbau sinkt die Zahl der Baugenehmigungen drastisch.

Im August wurde hierzulande der Bau von 19.300 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch auf Basis teilweise geschätzter Ergebnisse weiter mitteilte, waren das 31,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis August 2023 sank die Zahl der Genehmigungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 28,3 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 69.100 auf 175.500 Wohnungen. Die Zahl der Baugenehmigungen gilt als Indikator für das künftige Baugeschehen.

In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten. Der Wohnungsbau entwickelt sich immer mehr zum Sorgenkind der hiesigen Wirtschaft. Im September waren 21,4 Prozent der Firmen von stornierten Projekten im Wohnungsbau betroffen - so viele noch nie seit Beginn der Umfrage 2012, wie das Münchner Ifo-Institut zu Wochenbeginn mitteilte. Viele Projekte seien wegen der höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar. Bei einem Wohnungsbaugipfel der Bundesregierung mit Vertretern der Baubranche wurde Ende September eine Reihe von Maßnahmen beschlossen - darunter eine großzügigere Ausgestaltung der Regeln für Abschreibungen.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)