Reuters

Zins- und Konjunktursorgen belasten asiatische Märkte

19.10.2023
um 09:22 Uhr

Frankfurt/Tokio (Reuters) - Zinssorgen und der Nahost-Konflikt haben die japanische Börse am Donnerstag auf Talfahrt geschickt.

Der Nikkei-Index verlor 1,9 Prozent auf 31.442 Zähler, der breiter gefasste Topix gab 1,4 Prozent nach. Die Unsicherheit unter den Anleger sei derzeit sehr groß, sagte Mitsunari Akino von Ichiyoshi Asset Management. Zuletzt hatte die Explosion auf dem Gelände eines Krankenhauses in Gaza-Stadt mit möglicherweise Hunderten Toten die Bemühungen um eine Eindämmung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas erschwert.

Zugleich machte den Börsianern der ungewisse Zinspfad in den USA zu schaffen. Investoren rätseln, ob die Währungshüter dieses Jahr nochmals an der Zinsschraube drehen werden oder nicht. Aus der Führungsetage der US-Notenbank Fed mehrten sich zuletzt Signale für eine erneute Zinspause. Die letzten regulären Entscheide in diesem Jahr stehen am 1. November und am 13. Dezember an.

Zu den größten Verlierern am japanischen Markt zählten Titel aus der Chipindustrie. Die Aktien des Chipausrüsters Tokyo Electron fielen um 4,7 Prozent, Advantest gaben gut vier Prozent nach.

An der chinesischen Börse kam am Donnerstag ebenfalls keine Kauflaune auf. Sorgen um den chinesischen Immobiliensektor bremsten den Optimismus nach den jüngsten Anzeichen einer Stabilisierung der Wirtschaft. Der Shanghai-Composite und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fielen in der Spitze um 1,5 beziehungsweise 1,9 Prozent und markierten die tiefsten Stände seit fast einem Jahr. Chinas größter privater Immobilienentwickler Country Garden sollte am Mittwoch eine Kuponzahlung in Höhe von 15 Millionen Dollar für eine im September 2025 fällige Anleihe leisten, aber zwei Anleihegläubiger sagten Reuters, sie hätten die Zahlung noch nicht erhalten. Sollte die Zahlung ausbleiben, droht dem Immobilienentwickler die Insolvenz. Das Vertrauen der Märkte in die chinesische Wirtschaft bleibe erst einmal gering, sagte Ting Lu von Nomura.

Nachfolgend eine Übersicht mit den Kursveränderungen ausgewählter Aktienindizes und Währungen:

Indizes Stand Veränderung

in Prozent

Nikkei

31.500,42 -1,7

Topix

2.268,98 -1,2

Shanghai

3.022,01 -1,2

CSI300

3.550,91 -1,7

Hang Seng

17.397,74 -1,9

Kospi

2.416,59 -1,9

Euro/Dollar

1,0534

Pfund/Dollar

1,2125

Dollar/Yen

149,80

Dollar/Franken

0,8989

Dollar/Yuan

7,3157

Dollar/Won

1.358,66

(Bericht von: Kevin Buckland, Shanghai Newsroom, Daniela Pegna, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)