Amsterdam (Reuters) - Ein schweres Orkantief ist über Westeuropa hinweggefegt und hat dabei mehrere Todesopfer gefordert.
In Frankreich, Spanien und Belgien kamen am Donnerstag jeweils ein Mensch durch umstürzende Bäume ums Leben, wie örtliche Behörden mitteilten. Auch in Deutschland wurde eine Frau im Harz von einem umfallenden Baum erschlagen, wie die Polizei Goslar mitteilte.
In Frankreich harrten 1,2 Millionen Haushalte ohne Strom aus. Insgesamt seien 1.315 Menschen wegen Sturm "Ciaran" in Notunterkünfte gebracht worden, schrieb Innenminister Gerald Darmanin auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter). Die Behörden mahnten die Bevölkerung zu Vorsicht. "Ich wiederhole: Bleiben Sie zu Hause", sagte ein Vertreter des nordwestlichen Departments Finistere dem Radiosender RTL. In der Stadt Brest wurden mehrere Häuser evakuiert, weil ein Kran umgekippt war. Auch Großbritannien war stark von dem Unwetter betroffen. In einigen Landesteilen führten starke Regenfälle schweren Überschwemmungen. Viele Schulen blieben geschlossen. Die Seenotrettung rief dazu auf, die Küste zu meiden. Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometer pro Stunde.
Die niederländische Fluggesellschaft KLM strich wegen des Sturms Dutzende Flüge am Flughafen Amsterdam-Schiphol. Davon betroffen seien alle KLM-Flüge von und nach Schiphol vom frühen Nachmittag bis zum Ende des Tages, teilte der niederländische Zweig der Fluggesellschaft Air France KLM mit. Internationale Züge von der niederländischen Hauptstadt nach Paris wurden ebenfalls gestrichen. Auch die Schifffahrtswege im Südwesten der Niederlande wurden gesperrt.
In Spanien wurden Spanien 42 Flüge gestrichen, nachdem bereits am Mittwoch 21 Flüge abgesagt worden waren. Wetterbehörde gab eine Sturmwarnung für die nördlichen Regionen Galicien und Kantabrien heraus, wo Wellenhöhen von bis zu neun Metern erwartet wurden.
Im Tagesverlauf gab es in Frankreich einige Anzeichen für ein Abflauen des Sturms. Der französische Wetterdienst Meteo France senkte seine Warnung vor starken Winden in den Departements Mache, Finistere und Cotes d'Armor auf die nächst schwächere Stufe.
(Bericht von Bart Meijer, bearbeitet von Sabine Wollrab und Philipp Krach, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)