Berlin (Reuters) - Der Münchner Autobauer BMW profitiert von einer ungebrochenen Nachfrage nach Spitzenmodellen und hat im abgelaufenen Quartal mehr Umsatz eingefahren.
Die Erlöse legten nach Angaben vom Freitag um 3,4 Prozent auf 38,5 Milliarden Euro zu und damit stärker als von LSEG befragte Analysten erwartet hatten. Die für BMW wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft verbesserte sich auf 9,8 Prozent von 8,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. BMW-Chef Oliver Zipse sagte, das Unternehmen sei klar auf Kurs für die im August angehobenen Jahresziele. Die Münchner streben für das Gesamtjahr eine Marge zwischen neun und 10,5 Prozent an. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel leicht zu.
Gut läuft es nach Ansicht von BMW vor allem bei höherpreisigen Fahrzeugen und Elektroautos. Für das laufende Jahr streben die Münchner einen Anteil von Elektroautos an den gesamten Auslieferungen von 15 Prozent an - diese Schwelle wurde im dritten Quartal erreicht. Zusätzlichen Schub versprechen sich die Münchner vom neuen 5er, der frisch auf den Markt gekommen ist. Gebremst werde das Wachstum allerdings von ungünstigen Wechselkursen beim Dollar und Yuan, hieß es weiter. Zudem machten sich die gestiegenen Zinsen beim Gewinn bemerkbar, die Bewertung von Zinssicherungsgeschäften drückte auf das Finanzergebnis. Vor Steuern verdiente Rivale von Mercedes-Benz und Audi mit knapp 4,1 Milliarden Euro 0,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist.
Seit Jahresbeginn sank der Vorsteuergewinn zudem um gut ein Drittel auf 13,414 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür ist in erster Linie ein Einmaleffekt: 2022 hatte die vollständige Übernahme des China-Geschäfts den Gewinn deutlich in die Höhe getrieben.
Mercedes-Benz hatte zuletzt aufgrund von Lieferproblemen bei einem wichtigen Bauteil und einem insgesamt härteren Wettbewerb deutlich weniger Gewinn eingefahren. Betroffen von Engpässen bei 48-Volt-Systemen war vor allem das Verbrennermodell GLC, das zu den absatzstärksten Fahrzeugen der Stuttgarter gehört.
(Bericht von Christina Amann; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)