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AstraZeneca erhöht Ziele und sichert sich Rechte an Abnehmpille

09.11.2023
um 15:27 Uhr

London (Reuters) - Der britische Pharmakonzern AstraZeneca erhöht dank starker Nachfrage nach seinen Krebsmedikamenten die Geschäftsziele für dieses Jahr.

Inmitten des Booms um Adipositasmedikamente sichert sich das Unternehmen zudem in einem milliardenschweren Deal die Rechte an einer Abnehmpille. Für die exklusiven weltweiten Rechte an dem Mittel außerhalb Chinas zahlt AstraZeneca an die chinesische Firma Eccogene zunächst 185 Millionen Dollar. Darüber hinaus winken Eccogene weitere erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen sowie Lizenzzahlungen auf mögliche spätere Umsätze mit dem Mittel von bis zu 1,825 Milliarden Dollar, wie AstraZeneca am Donnerstag mitteilte.

Die Tablette ist zur Behandlung von Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen gedacht und befindet sich gegenwärtig in der ersten Phase der klinischen Entwicklung zum Einsatz bei Diabetes. AstraZeneca mischt damit in einem der derzeit am schnellsten wachsenden Märkte in der Pharmabranche mit, der gegenwärtig vom dänischen Arzneimittelhersteller Novo Nordisk mit seiner Abnehmspritze Wegovy dominiert wird. AstraZeneca hatte zuvor bereits erste Projekte in diesem Feld. "Ich freue mich über die Beschleunigung unserer Kardiometabolismus- und Adipositas-Pipeline durch die heutige Lizenzvereinbarung", sagte Vorstandschef Pascal Soriot.

Für 2023 rechnet AstraZeneca nun zu konstanten Wechselkursen nun mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Bislang war ein Zuwachs im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt worden. Der Arzneimittelhersteller erwartet nun ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich, nachdem zuvor ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich prognostiziert wurde.

Im dritten Quartal fuhr AstraZeneca einen Gewinn je Aktie von 1,73 Dollar ein, ein Zuwachs von neun Prozent zu konstanten Wechselkursen, und übertraf damit die Analystenerwartungen. Der Umsatz lag bei 11,49 Milliarden Dollar, ein Plus von vier Prozent binnen Jahresfrist. Währungsbereinigt stand ein Wachstum von fünf Prozent zu Buche. Starke Verkäufe von AstraZenecas Blockbuster-Krebstherapien und gute Geschäfte in Schwellenländern konnten die deutlichen Einbußen bei Covid-Arzneien ausgleichen.

(Bericht von Maggie Fick und Ludwig Burger, geschrieben von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

AstraZeneca PLC

WKN 886455 ISIN GB0009895292