Washington (Reuters) - Die Erzeugerpreise in den USA steigen überraschend moderat und signalisieren damit weniger Inflationsdruck.
Sie legten im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent zu, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten des Arbeitsministeriums hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 1,9 Prozent gerechnet, nach 2,2 Prozent im September. Zum Vormonat ergab sich im Oktober sogar überraschend ein Rückgang von 0,5 Prozent. Hier hatten Experten ein Plus von 0,1 Prozent erwartet, nach abwärts revidiert plus 0,4 Prozent im September.
Die Preise gelten ab Werk - also bevor Produkte weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Sie können somit als frühes Signal für die Entwicklung der Verbraucherpreise gelesen werden. Der Inflationsdruck hatte zuletzt merklich nachgelassen: Die Teuerungsrate sank auf 3,2 Prozent, nach 3,7 Prozent im September. Für die US-Notenbank Federal Reserve sind Inflationsdaten eine wichtige Orientierungsmarke beim Abstecken ihres Zinskurses. Sie will die Teuerungsrate auf die Zielmarke von zwei Prozent drücken und hielt nach einer Erhöhungsserie die Zinsen zuletzt auf zwei Sitzungen in Folge in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent stabil. An den Terminmärkten wird damit gerechnet, dass die Notenbank noch längere Zeit die Füße stillhält, bevor es im Frühjahr 2024 zu Zinssenkungen kommen könnte.
(Bericht von Büro Washington, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)