Washington (Reuters) - Die US-Einzelhändler haben im Oktober ein leichtes Umsatzminus eingefahren.
Ihre Erlöse sanken um 0,1 Prozent zum Vormonat, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet, nach aufwärts revidiert plus 0,9 Prozent im September.
"Die Oktober-Werte zur Umsatzentwicklung überraschen ungeachtet des leichten Minus positiv", meint Helaba-Experte Ralf Umlauf, der von einer "Verschnaufpause" spricht. Der solide Arbeitsmarkt dürfte trotz verhaltener Stimmung und hohen Zinsen weiterhin unterstützend wirken. Zudem gebe es Entlastung an der Inflationsfront. "Mit den heutigen Zahlen werden die zuletzt verstärkten Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed wieder auf die Probe gestellt."
Die Teuerungsrate hatte im Oktober mit 3,2 Prozent merklich nachgelassen. An den Terminmärkten wurde die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung daraufhin als relativ gering eingeschätzt. Zugleich wurde auf Zinssenkungen ab Mai 2024 spekuliert. Für die US-Notenbank Federal Reserve sind die Verbraucherpreise eine wichtige Orientierungsmarke beim Abstecken ihres Kurses. Sie hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben, um die hohe Inflation einzudämmen.
(Bericht von Büro Washington, geschrieben von Nette Nöstlinger, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)