Reuters

HelloFresh senkt Gewinnziel - Aktie mit Rekordminus

16.11.2023
um 11:02 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Wegen Problemen im Geschäft mit Fertiggerichten hat HelloFresh seine Gewinnprognose zurückgeschraubt.

Anleger nahmen daraufhin Reißaus und brockten dem Kochbox-Versender am Donnerstag den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktie fiel zeitweise um gut 22 Prozent auf ein Acht-Monats-Tief von 15,98 Euro.

Die US-Fertiggerichtesparte, auf die HelloFresh große Hoffnungen setzt, hat dem Unternehmen zufolge mit einer schwächelnden Nachfrage sowie steigenden Kosten und Produktionsproblemen zu kämpfen. Daher werde der bereinigte operative Konzerngewinn 2023 voraussichtlich bei 430 bis 470 statt 470 bis 540 Millionen Euro liegen. Die Umsätze würden wohl nur noch um zwei bis fünf Prozent statt zwei bis acht Prozent steigen. Die Hauptgründe seien eine schleppende Neukunden-Akquise sowie Verzögerungen beim Aufbau einer neuen Produktionsstätte. Darüber hinaus hätten überraschend langwierige Wartungsarbeiten in einem bestehenden Werk zu Kapazitätsengpässen geführt.

Mit dieser Prognosesenkung verspiele HelloFresh viel Vertrauen bei Investoren, warnte ein Börsianer. Schließlich habe das Unternehmen die Ziele im Rahmen der Veröffentlichung der Geschäftszahlen vor etwa drei Wochen noch bekräftigt. Analystin Nizla Naizer von der Deutschen Bank teilt zwar der Einschätzung des Unternehmens, dass die aktuellen Belastungen aus dem US-Fertiggerichtegeschäft vorübergehend seien. Dennoch stufte sie HelloFresh-Titel auf "Hold" zurück und senkte das Kursziel auf 26 von 41 Euro.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)