Washington (Reuters) - Die US-Importpreise sind im Oktober stärker als erwartet zurückgegangen und tragen damit zum nachlassenden Inflationsdruck bei.
Die Einfuhrpreise fielen gegenüber September um 0,8 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 0,3 Prozent gerechnet. Im September ergab sich ein aufwärts revidiertes Plus von 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verbilligten sich die amerikanischen Importe im Oktober um 2,0 Prozent. Die Stärke des Dollar gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner der USA dämpft die Importpreise.
Da die weltgrößte Volkswirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, wirken die Einfuhrpreise verzögert auch auf die allgemeine Inflation und kommen somit bei den Verbrauchern an. Die Teuerung in den USA hatte zuletzt den Rückzug angetreten. Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 3,2 Prozent, nach 3,7 Prozent im September.
Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben, um die Inflationswelle zu brechen. Sie strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an, die als ideal für die Konjunktur gilt. An den Terminmärkten wurde die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung mit Blick auf den nachlassenden Inflationsdruck als relativ gering eingeschätzt. Zugleich wurde auf Zinssenkungen ab Mai 2024 spekuliert.
(Bericht von Büro Washington, geschrieben von Nette Nöstlinger. Redigiert von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)