Wien (Reuters) - Die EZB hält sich aus Sicht von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann die Tür für erneute Zinsanhebungen immer noch ein Stück weit offen.
"Wir versuchen zu kommunizieren: bitte nicht glauben, dass das schon das Ende der Fahnenstange ist", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag in Wien zu Journalisten. Falls es notwendig sei, könnten die Währungshüter erneut einen Schritt nach oben beschließen. "Wir sind auch bereit, noch einmal wieder auf die Bremse zu steigen." Befragt, ob er eine erste Zinssenkung bereits im zweiten Quartal 2024 für möglich halte, sagte der Währungshüter: "Das wäre schon etwas früh."
Die EZB hatte im Oktober nach zehn Zinserhöhungen in Folge eine Zinspause beschlossen. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, wurde bei 4,00 Prozent belassen - das höchste Niveau seit dem Beginn der Währungsunion 1999. Noch im Juni 2022 hatte der Zins bei minus 0,50 Prozent gelegen. Die nächste EZB-Zinssitzung ist am 14. Dezember.
(Bericht von Francois Murphy; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)