Berlin (Reuters) - Die US-Eigenheimverkäufe sind angesichts gestiegener Hypothekenzinsen auf den niedrigsten Stand seit August 2010 gefallen. Der Eigenheimabsatz sank im Oktober um 4,1 Prozent zum Vormonat auf eine Jahresrate von 3,79 Millionen, wie der Immobilienmakler-Verband NAR am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 3,90 Millionen gerechnet. "Potenzielle Käufer erlebten erneut einen schwierigen Monat", sagte NAR-Chefökonom Lawrence Yun. Die Gründe dafür sind laut Yun der anhaltende Mangel an Immobilienbeständen sowie die höchsten Hypothekenzinsen seit einer Generation.
Der Preis für bestehende Häuser legte im Mittel um 3,4 Prozent zum Vorjahresmonat auf 391.800 Dollar zu. Noch nie zuvor wurde im Oktober ein höherer Wert gemessen. Immobilien blieben durchschnittlich 23 Tage auf dem Markt. Ein Jahr zuvor lag der Schnitt noch bei 21 Tagen.
Im Zuge der Zinserhöhungen in den USA haben auch die Hypothekenkosten stark zugenommen. Die Zentralbank will die starke Teuerung eindämmen und hat dazu die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Im Oktober hatte die Teuerungsrate mit 3,2 Prozent jedoch merklich nachgelassen. An den Terminmärkten wurde die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung daraufhin als relativ gering eingeschätzt. Zugleich wurde auf Zinssenkungen ab Mai 2024 spekuliert.
(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Nette Nöstlinger, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)