Washington (Reuters) - Die US-Notenbank Federal Reserve ist nach einer Serie von aggressiven Zinserhöhungen mittlerweile auf Vorsicht bedacht.
Dies geht aus den am Dienstag veröffentlichten Protokollen der jüngsten Sitzung von Anfang November hervor. Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass man nunmehr in einer Position sei, behutsam vorzugehen. Wenn allerdings die Fortschritte hin zum Inflationsziel von zwei Prozent als "unzureichend" eingestuft werden sollten, wäre eine weitere geldpolitische Straffung aus Sicht der Währungshüter angemessen.
An den Terminmärkten wird allerdings damit gerechnet, dass es nicht mehr dazu kommt und nächstes Jahr Zinssenkungen anstehen. Eine Lockerung wird von den Händlern bereits für Mai 2024 als wahrscheinlich erachtet und ist für Juni komplett eingepreist.
Die Inflation bewertete die US-Notenbanker auf ihrer jüngsten Sitzung jedoch als immer noch zu hoch: Die Teuerung bleibe "weit über" dem Zielwert, heißt es in den Protokollen. Die Fed hat die Zinsen auf zwei Sitzungen in Folge nicht angetastet. Sie hielt den geldpolitischen Schlüsselsatz Anfang des Monats in der Bandbreite von 5,25 bis 5,50 Prozent und ließ sich die Option einer künftigen Erhöhung zugleich offen.
Fed-Chef Jerome Powell signalisierte zudem, dass die Notenbank nach der zurückliegenden Erhöhungsserie nun vorsichtiger agieren könne. Der Preisauftrieb in den USA hat im Oktober nachgelassen. Die Inflationsrate sank auf 3,2 Prozent, nach 3,7 Prozent im September.
(Bericht von Howard Schneider, geschrieben von Reinhard Becker; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)