Reuters

WHO fordert von China mehr Informationen zu Atemwegserkrankungen

23.11.2023
um 11:57 Uhr

(Reuters) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat China um nähere Informationen über die Zunahme von Atemwegserkrankungen und die gemeldeten Häufungen von Lungenentzündungen bei Kindern gebeten.

Dies sei eine "Routinekontrolle", teilte das WHO-Büro in China am Donnerstag mit. Am Mittwoch hatte die Organisation mitgeteilt, dass Beobachter wie ProMED (Program for Monitoring Emerging Diseases) von einer Häufung von nicht-diagnostizierten Lungenentzündungen bei Kindern in Nordchina berichtet hätten. Laut WHO habe die Region seit Mitte Oktober einen Anstieg grippe-ähnlicher Erkrankungen im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren gemeldet.

Die WHO habe im Rahmen internationaler Gesundheitsvorschriften um weitere epidemiologische und klinische Informationen sowie Laborergebnisse im Zusammenhang mit dem Ausbruch bei Kindern gebeten, hieß es. Zudem forderte sie von den chinesischen Behörden Details zur Verbreitung bekannter Erreger und der Belastung des Gesundheitssystems. Medien hatten in den vergangenen Tagen Videos aus Nordchina gezeigt, in denen Krankenhäuser zu sehen waren, die voll mit wartenden Eltern und ihren Kindern waren.

In der vorigen Woche hatten die chinesischen Gesundheitsbehörden über eine Zunahme von Atemwegserkrankungen berichtet. Sie hatten diese unter anderem mit dem Wegfall der Corona-Beschränkungen und der Verbreitung von Krankheitserregern wie dem Grippevirus, dem Coronavirus, dem RSV-Virus (Respiratorische Synzytial-Virus) und Bakterien wie Mycoplasma pneumonia, das bakterielle Lungenentzündungen verursacht, erklärt. In China ist das der erste Winter ohne Corona-Schutzmaßnahmen, die in dem Land im Dezember wegfallen waren. Auch in anderen Ländern war es nach dem Ende der Restriktionen zu einer Zunahme der Atemwegserkrankungen gekommen.

(Bericht von Deena Beasley in Los Angeles, Andrew Silver in Shanghai, geschrieben von Myria Mildenberger; Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)