Tokio (Reuters) - Der Anstieg der Kernverbraucherpreise in Japan hat sich im Oktober leicht beschleunigt.
Wie am Freitag aus offiziellen Daten der Regierung hervorging, stieg der Kernverbraucherpreisindex (VPI) für das Land, der Ölprodukte einschließt, aber die Preise für frische Lebensmittel ausschließt, im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent. Der VPI entsprach damit etwa der Marktprognose der Analysten, die gemäß einer Reuters-Umfrage von 3,0 Prozent ausgegangen waren. Die Kerninflation verlangsamte sich von 3,1 Prozent im August auf 2,8 Prozent im September und lag damit zum ersten Mal seit August 2022 wieder unter drei Prozent. Die Inflationsrate liegt bereits seit 19 Monaten in Folge über dem Inflationsziel der Bank of Japan (BOJ) von zwei Prozent. Die BOJ hat darauf bestanden, dass der Kostendruck größtenteils auf die höheren globalen Rohstoffpreise und den schwächeren Yen zurückzuführen ist und nicht auf nachhaltige Preissteigerungen, die auf eine stärkere Inlandsnachfrage und Lohnwachstum zurückzuführen sind.
Der engere Maßstab für die Inflation, der Index bei dem die Kosten für frische Lebensmittel und Kraftstoffe ausgeklammert werden, stieg den Daten zufolge im Oktober um vier Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und verringerte sich damit im Vergleich zum Anstieg von 4,2 Prozent im September. Da der Inflationsdruck hartnäckiger zu sein scheint als erwartet, mehren sich die Spekulationen, dass die BOJ ihre Negativzinspolitik und die Kontrolle der Renditekurve, die eine Obergrenze von null Prozent für die Rendite zehnjähriger Anleihen festlegt, möglicherweise bald aufgeben muss. Die BOJ hat solche Spekulationen jedoch mit der Begründung zurückgewiesen, dass die derzeitige globale kostengetriebene Inflation nicht nachhaltig sei. Es seien gesunde Lohnerhöhungen erforderlich, um die Binnennachfrage und die Preise im Inland anzukurbeln.
(Bericht von Tetsushi Kajimoto, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)