Seoul (Reuters) - Das international abgeschottete Nordkorea hat bei Regional-Wahlen erstmals seit über 50 Jahren Stimmen für die Opposition eingeräumt.
Bei den Wahlen für die Abgeordneten der regionalen Volksversammlungen am Sonntag hätten 0,09 Prozent der Wähler gegen die Kandidaten der Kommunistischen Partei für die Provinzräte und 0,13 Prozent gegen die kommunistischen Stadträte gestimmt, berichteten staatliche Medien am Dienstag. Die Wahlbeteiligung liegt in Nordkorea in der Regel über 99 Prozent.
Es sei das erste Mal seit den 1960er Jahren, dass der Ein-Parteien-Staat offiziell Gegenstimmen bei Kommunalwahlen erwähne, sagte ein Diplomat des südkoreanischen Ministeriums für Wiedervereinigung. Seit der Wahlrechtsreform im August waren erstmals auch mehrere Kandidaten zugelassen. Beobachter werten dies als Versuch, das Bild einer normalen Gesellschaft zu zeichnen. Ein Zeichen für mehr Rechte in dem autoritären Staat sehen sie darin nicht.
(Bericht von Soo-hyang Choi, geschrieben von Philipp Krach.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)