Manila (Reuters) - Nach dem jahrzehntelangen blutigen Konflikt zwischen der philippinschen Armee und kommunistischen Rebellen wollen die Gegner nach sechsjähriger Pause zurück an den Verhandlungstisch.
Sie wollten die Friedensgespräche wieder aufnehmen, mit dem Ziel, den bewaffneten Konflikt zu beenden, teilten beide Seiten und der Vermittler Norwegen am Dienstag mit. Der von weit verbreiteter Armut begünstigte Konflikt zwischen der Armee und der Neuen Volksarmee (NPA), dem militärischen Flügel der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP), tobt seit über 50 Jahren und hat mehr als 40.000 Opfer gefordert.
Hochrangige Delegationen beider Seiten hätten sich letzte Woche auf eine "gemeinsame Vision für den Frieden" geeinigt, mit der wichtige Themen angegangen werden sollen, wie das norwegische Außenministerium bekanntgab. Wenn die Verhandlungen gelingen, würden die Rebellen ihren bewaffneten Kampf beenden und sich in eine politische Bewegung verwandeln, so Norwegen. Das Land engagiert sich seit rund 20 Jahren im Friedensprozess des südostasiatischen Inselstaates.
Formelle Gespräche fanden zuletzt im Jahr 2017 statt, wurden jedoch vom damaligen Präsidenten Rodrigo Duterte abgebrochen. Er schied Mitte 2022 aus dem Amt aus und wurde durch Ferdinand Marcos Jr. ersetzt. Die Ankündigung erfolgt weniger als eine Woche, nachdem Marcos Jr. eine Anordnung zur Amnestie für mehrere Rebellengruppen, darunter ehemalige Mitglieder der kommunistischen Bewegung, erlassen hat. Gemäß der Amnestieanordnung würden die ehemaligen Feinde von Verbrechen freigesprochen, die sie "in Verfolgung politischer Überzeugungen" begangen hätten.
(Bericht von Mikhail Flores; geschrieben von Anneli Palmen; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)