Reuters

Spanien will Gibraltar-Deal mit Großbritannien am Mittwoch abschließen

28.11.2023
um 12:07 Uhr

Madrid (Reuters) - Spanien macht im Ringen um eine Vereinbarung mit Großbritannien über den künftigen Status von Gibraltar Tempo.

Der spanische Außenminister Jose Manuel Albares sagte am Dienstag: "Spanien möchte dieses Abkommen morgen unterzeichnen". Er werde noch am Dienstag nach Brüssel fliegen, um sich dort mit dem neu ernannten britischen Außenminister David Cameron zu treffen und über Gibraltar nach dem Brexit zu beraten. Die Begegnung sei mit Cameron in einem Telefongespräch am Montag vereinbart worden. "Spanien hat vor einigen Monaten eine ausgewogene und großzügige Vereinbarung auf den Tisch gelegt", betonte Albares in einem Interview des spanischen Fernsehsenders Telecinco.

Mit dem Votum der Briten für einen Ausstieg aus der EU im Juni 2016 war der Status des britischen Überseegebiets an der Südspitze Spaniens ins Blickfeld gerückt. Aus dem allgemeinen Brexit-Deal wurde Gibraltar ausgeklammert; vor allem das Grenz-Management sorgte für Diskussionen. Am 31. Dezember 2020, wenige Stunden vor dem Vollzug des britischen EU-Ausstiegs, vereinbarten Spanien, Großbritannien und die EU, dass Gibraltar vorerst Teil von EU-Vereinbarungen - einschließlich des Schengen-Abkommens zum Verzicht auf Grenzkontrollen - bleiben soll.

Ende 2022 hatten die EU-Kommission und Spanien dann Großbritannien einen Vorschlag übermittelt, mit dem die Landgrenze zwischen Spanien und Gibraltar dauerhaft offen gehalten werden soll. Der spanische Außenminister Albares hatte bereits im Januar der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, die Regierungen in Madrid und London seien einer Einigung über den Status von Gibraltar nach dem Brexit sehr nahe. Doch Gibraltar ist ein heikles Thema in den Beziehungen zwischen Spanien und Großbritannien. Spanien hatte die vom Felsen von Gibraltar dominierte Landzunge am Mittelmeer 1713 an Großbritannien abgetreten. Seit langem gibt es aber Forderungen, dass die Regierung in London Gibraltar an Spanien zurückgibt.

(Bericht von Inti Landauro, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)