Washington (Reuters) - Im Vorwahlkampf der US-Republikaner für die Präsidentenwahl hat Nikki Haley einen mächtigen Verbündeten gewonnen: Die einflussreiche politische Organisation um den Milliardär Charles Koch sprach sich am Dienstag für die frühere Gouverneurin von South Carolina und ehemalige UN-Botschafterin aus.
In einer Erklärung der Gruppe Americans for Prosperity Action (AFP Action) hieß es, man habe einen Gewinner gesucht und gefunden. "Donald Trump und Joe Biden hatten ihre Chance", hieß es auf der Website der Gruppe. "Nikki Haley wird Joe Biden schlagen, unsere Schulden abbauen, fahrlässige Ausgaben beenden, die Grenze sichern und Amerikas Energie entfesseln."
Die Koch-Organisation kontrolliert über ihren Super-PAC AFP Action Millionen von Dollar, die die Gruppe im Wahlkampf einsetzen kann. In den USA dürfen derartige "Political Action Committees" (PAC) zwar beliebig hohe Summen einsammeln, unterstehen jedoch nicht der Kontrolle der Kandidaten. Haley steht zudem nun das Koch-Netzwerk zur Seite. Allein während der Kongresswahlen 2022 tätigte AFP Action nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Telefonanrufe, suchte an 5,5 Millionen Haustüren das direkte Gespräch mit Wählern und verschickte mehr als 69 Millionen Briefe. Die Organisation setzt sich für Steuersenkungen und den Abbau staatlicher Vorschriften ein.
Ob die Unterstützung von AFP Action Haley einen entscheidenden Vorteil bieten wird, blieb jedoch zunächst unklar. Zwar könnten sich nun andere Spender dem Koch-Vorbild anschließen. Allerdings liegt die 51-Jährige den Umfragen zufolge bei den Vorwahlen unter den republikanischen Bewerbern an dritter Stelle. Der Statistik-Website FiveThirtyEight zufolge führt Ex-Präsident Trump in den meisten Erhebungen mit mehr als 40 Prozentpunkten vor Ron DeSantis, dem Gouverneur von Florida. Dieser kommt auf etwa 13 Prozent der Stimmen, Haley auf zehn Prozent. Die Präsidentenwahl selbst findet Anfang November 2024 statt, die ersten Vorwahlen werden im Januar abgehalten.
(Bericht von Doina Chiacu, Gram Slattery und Alexandra Ulmer; Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)