Reuters

Deutsche Importpreise fallen erneut deutlich - Minus 13 Prozent

29.11.2023
um 08:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutschen Importpreise sind im Oktober erneut stark gefallen und signalisieren eine weitere Entspannung bei der Inflation.

Die Einfuhren verbilligten sich um durchschnittlich 13,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. "Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist weiterhin vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine", hieß es dazu. Bereits im September (-14,3 Prozent) und im August (-16,4 Prozent) hatten sich die Einfuhren merklich verbilligt. Von September auf Oktober stiegen die Preise dagegen um 0,3 Prozent.

Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind im Oktober mit 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so niedrig wie seit August 2021 nicht mehr. Für November wird ein Rückgang auf 3,5 Prozent erwartet. Das Statistische Bundesamt will dazu am Nachmittag eine erste Schätzung veröffentlichen.

Im Oktober fielen die Energieeinfuhren um 43,5 Prozent günstiger aus als ein Jahr zuvor. Ein Grund dafür sind sinkende Preise für importiertes Erdgas, das 65,3 Prozent weniger kostete als ein Jahr zuvor. Erheblich günstiger waren zudem Strom (-43,3 Prozent), Steinkohle (-45,2 Prozent), Erdöl (-9,4 Prozent) sowie Mineralölerzeugnisse (-21,1 Prozent). Viele dieser Güter waren ein Jahr zuvor kriegsbedingt knapp und hatten sich deshalb merklich verteuert.

Etliche Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen im Oktober. Importierte Obst- und Gemüseerzeugnisse kosteten 4,9 Prozent mehr als vor Jahresfrist, bei Getränken gab es ein Plus von 6,1 Prozent. Die Preise für Milch und Milcherzeugnisse fielen hingegen um 14,6 Prozent, die für pflanzliche und tierische Öle und Fette gaben um 12,5 Prozent nach.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)